Erkrankungshäufigkeit

Zur Berechnung der Erkrankungs-/ Eingriffshäufigkeit (Prävalenzen der Erkrankungen und der Eingriffe) wurde Abrechnungsdaten der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) verwendet, die vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WidO) bereitgestellt wurden. Die Prävalenzen wurden also aus deutschen Daten berechnet aber auf alle Länder und Gebiete übertragen.

Es gibt Hinweise darauf, dass die Bevölkerung der AOK sich hinsichtlich des soziökonomischen Status und der Krankheitsstruktur von der deutschen Gesamtbevölkerung unterscheidet. Die Häufigkeiten der Erkrankungen und Eingriffe in diesen Daten weichen also möglicherweise von denen der deutschen Gesamtbevölkerung ab.

Die verwendete Stichprobe enthielt anonymisierte Informationen von 250.000 Versicherten ab 50 Jahren für den Zeitraum von 2014 bis 2019 zu allen ärztlich gestellten Diagnosen, allen durchgeführten Eingriffen sowie Angaben zum Alter und Geschlecht.

Die Daten stammen aus dem ambulanten und stationären Bereich und die Diagnosen basieren auf der ICD-10-Kodierung (International Classification of Diseases, Version 10). Die durchgeführten Eingriffe wurden unter Verwendung des Operationen- und Prozedurenschlüssel (OPS) codiert.

Die Prävalenzen der Erkrankungen und der Eingriffe ergeben sich aus der Häufigkeit des jeweiligen Events innerhalb des Beobachtungszeitraumes geteilt durch die Anzahl der Versicherten zu Beginn des Beobachtungszeitraums (1. Quartal 2014). Alle Prävalenzen wurden separat innerhalb der entsprechenden Altersgruppen und jeweils für Männer und Frauen berechnet.

Für die Prävalenzen der Erkrankungen wurden die Anzahl der Personen, die bis zum Ende des Jahres 2014 eine entsprechende Diagnose erhalten haben durch die Anzahl aller Personen geteilt (auch 12-Monats-Prävalenz oder Periodenprävalenz genannt).

Für die Eingriffen ergeben sich die Prävalenzen aus den Häufigkeiten der Durchführung der jeweiligen Eingriffe im Beobachtungszeitraum und der Anzahl der Versicherten zu Beginn des Beobachtungszeitraums. Im Gegensatz zu den Diagnosen der Erkrankungen wurden bei den Eingriffen auch mehrere Eingriffe derselben Art bei einer Person berücksichtigt. Für die meisten Eingriffe wurden die Häufigkeiten ebenfalls über den Zeitraum eines Jahres berechnet. Da einige Eingriffe innerhalb bestimmter Alters- und/oder Geschlechtergruppen nur sehr selten oder gar nicht auftraten, wurden für diese Eingriffe die Häufigkeiten innerhalb eines Zeitraumes von 5 Jahren (2014-2018) verwendet. Da ein direkter Vergleich zwischen diesen Prävalenzen irreführend wäre, wurden die Eingriffe mit dem 5-Jahreszeitraum in ein eigenes Tool implementiert.


Glossar-Begriffe